Bei unserem KVD-Innovationstag 2025 drehte sich alles um Reflexion, Praxisnähe und methodische Kompetenz. Ein besonderer Moment aus meiner Sicht: In einem kreativen Setting nutzten unsere Mitglieder die Seestern-Methode, um gemeinsam neue Perspektiven auf ihre Serviceorganisationen zu gewinnen. Besonders erfreulich: Die Begeisterung ging über den Tag hinaus – Stephan Haller von Dr. Fried & Partner hat die Ergebnisse ausgewertet und bietet damit wertvolle Einblicke in die aktuellen Herausforderungen und Chancen im technischen Kundendienst – wir schauen einmal hinein.
Rückblick: Am 15. Mai 2025 trafen sich Entscheider, Teamleiter und Service-Manager im Coworking Space in Leipzig, um nicht nur zu netzwerken, sondern konkret an ihren Organisationen zu arbeiten. Im Mittelpunkt stand dabei eine Methode, die einfach wirkt – und gleichzeitig große Wirkung entfalten kann: die Seestern-Methode. Für uns als KVD ist es zentrales Anliegen, unseren Mitgliedern nicht nur neue Impulse zu liefern, sondern auch Methodenkompetenz zu vermitteln, die sich direkt auf den Arbeitsalltag anwenden lässt. Genau das ist an diesem Tag geschehen.
Die Seestern-Methode – oder auch „Starfish-Methode“ – teilt Feedback und Reflexion in fünf klar strukturierte Kategorien auf: Start, Stop, Continue, Do More und Do Less. Damit wird ein Raum eröffnet, in dem konstruktive Kritik, neue Ideen und bewährte Prozesse gleichermaßen sichtbar gemacht werden. In Leipzig wurde diese Methode nicht nur erklärt, sondern sofort praktisch auf das eigene Arbeitsumfeld angewandt – ein Paradebeispiel für unseren KVD-Ansatz: Wissen nutzbar machen.
Was dabei herauskam? Ein beeindruckendes Spiegelbild der aktuellen Servicewelt. Mit Unterstützung von unserem Mitglied Stephan Haller, wurde eine umfassende Auswertung erstellt, die zentrale Themen sichtbar macht – und zeigt, worauf es den Profis im technischen Kundendienst heute wirklich ankommt.
Was können wir erkennen? Künstliche Intelligenz & Digitalisierung war das mit Abstand am häufigsten genannte Thema. Hier geht es nicht um blinden Technikeinsatz, sondern um klugen, sinnstiftenden Einsatz: Chatbots, KI-gestützte Angebote, systematische Datennutzung – ja, aber bitte mit Mehrwert und strategischem Fokus. Ebenso oft genannt wurde der Wunsch nach besseren Meetings und klarerer Kommunikation. „Ineffiziente Meetings“ tauchten gleich mehrfach unter „Do Less“ und „Stop“ auf – ein klarer Appell, Strukturen zu hinterfragen und zu vereinfachen.
Und auch das Thema Wissensmanagement sticht hervor: der Wunsch nach systematischem Wissenstransfer, mehr Transparenz und gelebter Austauschkultur. Damit einher geht die Forderung nach weniger Silodenken – zu viele Teams suchen Informationen immer noch isoliert. Im Gegensatz dazu wurde Kollaboration unter „Beibehalten“ und „Mehr davon“ besonders betont.
Und schließlich: klar, Kundenorientierung. Sie wurde nicht nur als Stärke gesehen, die beibehalten werden soll, sondern auch als Haltung, die künftig noch stärker gelebt und durch neue Services und Geschäftsmodelle erweitert werden kann.
Die Ergebnisse zeigen, wie vielfältig die Herausforderungen, aber auch die Innovationschancen im technischen Service sind. Sie zeigen aber auch, wie kraftvoll eine Methode sein kann, wenn sie nicht nur besprochen, sondern angewendet wird.
Dass Stephan Haller die Ergebnisse im Nachgang analysiert hat, zeigt mir, welchen Mehrwert dieses Format bietet – und wie sehr es auch zum Nachdenken anregt. Genau so verstehen wir beim KVD unseren Auftrag: Methodenkompetenz vermitteln, Praxisrelevanz schaffen und Veränderung ermöglichen. Die Seestern-Methode wird nicht das letzte Werkzeug sein, das wir gemeinsam erproben – Fortsetzung folgt!
Autor: Carsten Neugrodda, KVD Geschäftsführer