Was unterscheidet die Arbeit einer Ärztin von der eines Servicetechnikers? Vordergründig Einiges, aber der Ablauf einer „Behandlung“ ist doch oft identisch: Anamnese, Diagnose, Therapie und Heilung. Okay, im Service verwenden wir andere Begriffe für die Arbeitsschritte, aber das Ergebnis ist dasselbe, ein gesunder Mensch, eine funktionierende Maschine, Anlage oder Software. Natürlich kann man einen Menschen nicht mit einer Maschine vergleichen, aber es zeigt die beiden Dimensionen von Gesundheitsmanagement: Technologie auf der einen Seite und den Menschen auf der anderen Seite.
Technologisch gibt es verbindende Themen: den Fachkräftemangel zum Beispiel oder auch die Digitalisierung, um nur 2 zu nennen.
Die Patienten-(Kunden-)daten werden inklusive aller Behandlungen in einem CRM gespeichert und sind für alle Beteiligten abrufbar (okay über eine Karte). Das Ziel ist ein digitaler E2EProzess, der Medienbrüche vermeiden soll.
Virtuelle Technologien gehören in OP-Sälen schon zum Standard. In der Diagnose unterstützt zunehmend KI die Arbeit der Mediziner:innen und liefert zum Teil schon heute bessere Diagnosen als es der Mensch jemals konnte. Erste Tests haben ergeben, dass ChatGPT Arztberichte viel verständlicher formulieren kann, als die Spezialist:innen.
Kommen wir zum Faktor Mensch. Jeder von uns ist schon einmal vom Fachkräftemangel betroffen gewesen, in Arztpraxen, in Kliniken, in der Pflege. Die Ausfälle resultieren nicht nur durch die mangelnde Attraktivität des Berufsfelds, sondern auch durch den hohen Krankenstand. Und der ist ein branchenübergreifendes Problem.
Im vergangenen Jahr lag der Krankenstand in Deutschland auf einem absoluten Rekordniveau: Noch nie gab es so viele Krankmeldungen in einem Jahr. Auch wenn vor allem Atemwegserkrankungen zu diesem drastischen Anstieg geführt haben, ist dies keine gute Nachricht. Die Fehlzeiten summieren sich für 2022 auf durchschnittlich über 20 Tage pro Mitarbeiter:in, was laut dem Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) die deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr bis zu 42 Mrd. Euro oder bis zu 1 % Wirtschaftswachstum gekostet hat. Gesundheit ist ein sehr wichtiger Faktor für unsere Wirtschaft!
Die immensen Zahlen verdeutlichen,wie wichtig gesunde Mitarbeitende sind. Und Unternehmen sehen diese Bedeutung. In immer mehr Firmen gibt es ein aktives Gesundheitsmanagement. Aktive Pausen, Sportkurse oder die Unterstützung einer Mitgliedschaft in Sportstudios sollen uns genauso zu mehr Bewegung animieren, wie Job-Räder auf dem Arbeitsweg. Exoskelette unterstützen Mitarbeitende bei körperlich anstrengenden Tätigkeiten. Für die emotionale Gesundheit (Mental Health) bieten Arbeitgeber Schulungen zur Achtsamkeit, aber auch Unterstützungsleistungen in sehr belastenden Situationen, wie der Pflege von Angehörigen.
Mentale Gesundheit aber auch die Frage, wie Technologie und Digitalisierung Arbeitskräfte entlasten kann, sind auch Themen beim KVD Service Congress am 08./09.11.2023 in der Grand Hall ZOLLVEREIN® in Essen. Nutzen Sie die letzte Gelegenheit und melden Sie sich zum Branchenhighlight an. Ich freue mich auf Sie.
Bis dahin bleiben Sie gesund!
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Autor: Carsten Neugrodda
