Die Kreislaufwirtschaft ist nicht nur eine Vision, sondern ein entscheidender Schlüssel zur wirtschaftlichen Nachhaltigkeit – das zeigen die Ergebnisse des aktuellen KVD TrendRadar 2024. Die Service-Community sieht Nachhaltigkeit aber in allen Dimensionen – neben Ökologie und Ökonomie vor allem auch im sozialen Bereich. Hier wird im KVD TrendRadar betont, dass Diversität weit mehr als ein soziales Ideal ist: Unternehmen, die aktiv auf Vielfalt setzen, könnten ihre Mitarbeiterbindung um 25 % verbessern. Beide Thesen verdeutlichen, dass ökonomische und soziale Nachhaltigkeit längst unverzichtbar für die Zukunft des Service-Business sind.
Ökologie & Ökonomie als Perspektivgeber in der Nachhaltigkeit
Die Kreislaufwirtschaft wird von den befragten Expert:innen in unserem KVD TrendRadar fast einstimmig (98 %) als zentraler Hebel für nachhaltiges Wirtschaften angesehen (zu finden in These 10). Sie stellt eine Weiterentwicklung des klassischen linearen Wirtschaftsmodells dar, das auf „Take-Make-Dispose“ basiert. Stattdessen fokussiert die Kreislaufwirtschaft auf die Wiederverwendung, das Recycling und die kontinuierliche Aufwertung von Produkten und Materialien.
Das ist aus meiner Sicht ein wichtiger Ansatz – das gilt vor allem für die wertsteigernde Kreislaufwirtschaft, die nicht nur Produkte recycelt, sondern sie durch zusätzliche Funktionen und Eigenschaften aufwertet. Unternehmen, die diesen Weg einschlagen, profitieren nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch: Sie verringern Abhängigkeiten von Lieferketten, senken Materialkosten und fördern gleichzeitig Innovationen im Produktdesign.
Diese Entwicklung eröffnet insbesondere für den Service-Bereich neue Chancen, da viele Prozesse – wie Reparaturen, Upgrades oder Recycling – direkt in die Wertschöpfungskette eingebunden werden können. Services werden so zu einem integralen Bestandteil nachhaltiger Geschäftsmodelle – und das nicht nur durch neue Regelungen etwa auf EU-Ebene wie dem Recht auf Reparatur, sondern einfach, weil es für die Organisation und den Kunden einen Sinn ergibt.
Diversität als soziale Nachhaltigkeit betrachtet
Während die ökologische Nachhaltigkeit durch die Kreislaufwirtschaft adressiert wird, beleuchtet eine weitere These die soziale Dimension: Unternehmen, die Diversitätsquoten einführen, könnten ihre Mitarbeiterfluktuation um bis zu 25 % senken. Dennoch zeigt die Umfrage, dass eine knappe Mehrheit der Befragten (54 %) dieser Aussage skeptisch gegenübersteht (zu finden in These 3).
Hinter dieser Zurückhaltung steckt weniger ein Zweifel an der Bedeutung von Diversität, sondern vielmehr die Frage nach der praktischen Umsetzung von Quoten – das erleben wir aktuellen in vielen Diskussionen. Insbesondere in technischen Berufen, die nach wie vor stark männerdominiert sind, scheint eine Quote schwer realisierbar. Dennoch erkennen viele Unternehmen die Vorteile eines vielfältigen Teams: Studien belegen, dass Diversität nicht nur die Innovationskraft steigert, sondern auch die Profitabilität eines Unternehmens positiv beeinflusst.
Ein zentraler Aspekt, der in der Diskussion hervorsticht, ist die Bedeutung von Vorbildern und gezielten Initiativen. Flexible Arbeitsmodelle, gezielte Förderung junger Talente und die Integration von Diversität in die Unternehmenskultur sind Schlüsselstrategien, um langfristig soziale Nachhaltigkeit zu fördern.
Autorin: Alexandra Engeln, Leitung Marketing & Kommunikation
Infokasten
Der KVD TrendRadar wird vom KVD in Kooperation mit dem FIR an der RWTH Aachen erstellt. Ziel der Untersuchung ist es, zentrale Trends und Entwicklungen im Servicebereich zu identifizieren und einzuordnen. Die Ausgabe 2024 basiert auf der Befragung von über 250 Expert:innen aus unterschiedlichen Branchen und bietet wertvolle Einblicke in technologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen. Mit seinen Analysen liefert der KVD TrendRadar Orientierung und Inspiration für Unternehmen, die den Wandel aktiv mitgestalten wollen.