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Die aktuelle EY-Studie zur „Motivation am Arbeitsplatz“ beschäftigt uns aktuell sehr, weil sie viele spannende Erkenntnisse liefert zu Themen, über die wir im KVD in Sachen Service derzeit intensiv sprechen. Sie liefert spannende, aber auch zum Nachdenken bewegende Erkenntnisse zur Arbeitssituation in Deutschland. Themen wie Motivation, Jobwechsel und die Rolle des Home Office prägen die Diskussionen in Unternehmen und unter Arbeitnehmern gleichermaßen. Doch was steckt hinter den Zahlen, und was bedeutet das für die Zukunft der Arbeit? Ich habe mir das einmal genauer angesehen.

Motivation im Sinkflug: Ein Weckruf für Unternehmen

Die Motivation der deutschen Arbeitnehmer ist gefühlt auf einem Tiefpunkt: Nur 48 % geben im Job ihr Bestes. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland damit hinter Ländern wie den USA (57 %) oder China (59 %). Besonders bemerkenswert ist die Diskrepanz zwischen den Altersgruppen: Während 63 % der Baby-Boomer hochmotiviert sind, trifft das nur auf 43 % der GenZ zu. Was bedeutet das, außer dass die Gefahr besteht, hier direkt Klischees zu bedienen?

Es zeigt aus meiner Sicht, dass Unternehmen nicht nur um Fachkräfte kämpfen, sondern auch ihre bestehende Belegschaft aktiv motivieren müssen. Gründe für den Motivationsverlust sind oft schlechte Führung, eine schwache Unternehmenskultur und mangelnde Kommunikation. Wer als Arbeitgeber attraktiv bleiben will, sollte hier dringend ansetzen. Mitarbeiter, die sich wertgeschätzt fühlen, sind motivierter und leistungsfähiger – eine Win-Win-Situation für alle.

Jobwechsel: Warum so viele gehen wollen

Noch besorgniserregender ist meiner Einschätzung nach die hohe Wechselbereitschaft: Immerhin 42 % der deutschen Arbeitnehmer denken über einen Jobwechsel nach. In Frankreich (43 %) und Indien (50 %) sind es noch mehr, doch Länder wie China (29 %) oder Großbritannien (35 %) zeigen, dass Unternehmen durchaus für langfristige Bindung sorgen können. Die Gründe für die Wechselwilligkeit sind der EY-Studie nach vielschichtig:

  • 50 % wollen eine bessere Home-Office-Regelung
  • 49 % suchen bessere Karrierechancen und flexiblere Arbeitszeiten
  • 49 % sind unzufrieden mit ihren Führungskräften
  • 47 % hoffen auf eine Gehaltserhöhung

Diese Zahlen sind ein Alarmsignal für Arbeitgeber: Wer Talente halten will, muss deren Bedürfnisse verstehen und darauf eingehen. Flexibilität und Entwicklungsmöglichkeiten sind längst keine Luxusforderungen mehr, sondern zentrale Kriterien bei der Jobwahl.

Home Office: Zwischen Freiheit und Herausforderung

Wo wir gerade schon beim Thema Home Office waren – das ist nach wie vor ein Thema, das die moderne Arbeitswelt spaltet, auch 5 Jahre nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie.  Zunächst die belegbaren Fakten: 21 % der Arbeitnehmer in Deutschland arbeiten ausschließlich von zuhause, 36 % zumindest mehrheitlich. Doch obwohl viele die neue Flexibilität schätzen, gibt es auch Herausforderungen, mit denen der eine oder andere sicher auch schonmal konfrontiert war:

  • 59 % vermissen den sozialen Kontakt zu Kollegen
  • 58 % haben Schwierigkeiten, Berufliches und Privates zu trennen
  • 57 % finden die Teamarbeit aus der Ferne komplizierter

Trotzdem bleibt das Home Office ein entscheidender Faktor bei der Jobwahl. Arbeitgeber, die es komplett abschaffen, laufen Gefahr, talentierte Mitarbeiter zu verlieren. Die Zukunft liegt aus meiner Sicht in hybriden Modellen: einer Kombination aus Büro und Home Office, die sowohl soziale Interaktion als auch individuelle Freiheit ermöglicht, immer abgestimmt nach den Erfordernissen in der Arbeit oder in Projekten.

Mein Appell: Unternehmen müssen handeln

Die Arbeitswelt verändert sich rasant – und Unternehmen müssen Schritt halten. Wer als Arbeitgeber erfolgreich bleiben will, muss sich anpassen: Eine starke Unternehmenskultur, bessere Führung und flexible Arbeitsmodelle sind unerlässlich, um Motivation und Mitarbeiterbindung zu sichern – wir haben das auch in den KVD-Whitepapern und in der ServiceToday bereits ausführlich besprochen, Use Cases präsentiert und Handlungsempfehlungen ausgesprochen. Die EY-Studie zeigt jetzt nochmal klar, dass alte Strukturen nicht mehr funktionieren. Jetzt ist es an der Zeit, moderne Arbeitsbedingungen zu schaffen, die sowohl Unternehmen als auch Arbeitnehmern zugutekommen.

Autorin: Alexandra Engeln, Leitung Marketing & Kommunikation

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