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Im Zeitalter der Digitalisierung gewinnt persönliche Kommunikation mit Kunden und Partnern eine neue Dimension, denn: KI übernimmt den Dialog – schnell, intelligent und natürlich. Die neuen KI-Lösungen sind dabei so intuitiv und zugänglich wie nie zuvor – und eröffnen Chancen für alle, die ihre Kommunikation effizienter, persönlicher und grenzenlos gestalten wollen. Im Mittelpunkt der aktuellen Entwicklung stehen KI-gestützte Sprach-Bots und Assistenten, die Routineaufgaben übernehmen, Informationen bereitstellen und sogar als empathische Gesprächspartner agieren.

Aktuelle Lösungen von Start‑ups wie ai.dopt aus Bochum oder Google AI zeigen, wie KI‑gestützte Sprach‑Bots und automatische Simultan‑Übersetzung bereits heute in den Arbeitsalltag integriert werden. Sie eröffnen neue Wege, um Zeit zu sparen, Sprachbarrieren zu überwinden und die Qualität im Service entscheidend zu steigern. Und auch in unserem KVD TrendRadar ist genau das Thema.

Erste Best Practices zu persönlichen KI-Assistenten

Schauen wir zunächst auf die genannten Beispiele: Das Bochumer Start‑up ai.dopt hat eine No‑Code‑Plattform entwickelt, mit der auch „KI‑Einsteiger“ innerhalb weniger Klicks selbstständig chatten‑ und sprechfähige Bots erstellen können – ganz ohne Programmierkenntnisse. Wo lässt sich das einsetzen? Im täglichen Miteinander von Maklern, Ärzten, Handwerkern und Beratern zählt jede Minute – und jede freundliche Antwort. Doch nicht jedes Klein‑ oder Mittelstandsunternehmen verfügt über die Ressourcen, eigene KI-Experten zu beschäftigen oder komplexe Systeme selbst zu entwickeln. Genau hier setzen neuartige KI‑Lösungen wie die von ai.dopt an. Gegründet 2022 aus einem Forschungsprojekt der Ruhr‑Universität Bochum, konnte das Team bereits Fördermittel in Höhe von mehreren hunderttausend Euro einwerben und Partner aus Industrie und Handwerk gewinnen. ai.dopt arbeitet jetzt gezielt an Sprach‑Bots, die sogar Dialekte, beispielsweise den klassischen Ruhrpott‑Ton, einsetzen – ideal, um etwa Makler in ihrer Kundenansprache zu unterstützen. Diese Bots agieren autonom, erkennen Anliegen, führen Dialoge und entlasten Mitarbeitende im Alltag – ein echter „persönlicher“ Assistent im Servicebereich.

Parallel dazu entfaltet Google AI eine Übersetzungspolitik, die Klang und Emotionen bewahren kann: Auf der Entwicklerkonferenz Google I/O 2025 stellte Google die neue Echtzeit‑Sprachübersetzung in Google Meet vor. Eine KI‑gestützte Stimm‑ und Ton‑Analyse (eben das Gemini‑Audio‑Modell) ermöglicht, dass gesprochene Sätze nahezu ohne Verzögerung ins Gegenüber übersetzt werden – inklusive Intonation, Betonung und Sprachfärbung. Beta‑Tests starten in den kommenden Wochen, zunächst zwischen Englisch und Spanisch, später folgen Deutsch, Italienisch und Portugiesisch, außerdem werden erste Unternehmen einbezogen. Damit wird aus einem rein funktionalen Übersetzungs‑Tool ein lebendiger Dialog‑Begleiter – ideal für Beratungsgespräche, interkulturelle Meetings oder mehrsprachige Teams.

Was bedeutet das für den persönlichen Service? Ganz einfach: Es wird effizienter, verbindlicher und inklusiver. Ein Maklerbüro kann rund um die Uhr Anfragen beantworten – in der Muttersprache seiner Zielgruppe, dank eines ai.dopt‑Bots. Ein deutsch‑sprachiger Handwerksbetrieb kann mit Kunden in Italien fließend kommunizieren, obwohl diese kein Deutsch sprechen, und das ohne Dolmetscher – dank automatischer Simultan‑Übersetzung durch Google Meet. Die Technologie ist also längst reif, um Alltag und Arbeit besser zu machen.

Lieber Mensch oder KI? Das fragen wir im KVD TrendRadar

Was mir besonders gefällt: Diese KI‑Lösungen treten nicht als kalte Maschinen auf, sondern schaffen Nähe. Ob Dialekte, warme Stimme oder die direkte, wertschätzende Ansprache im Kundendialog – all das vermittelt: „Sie sind wichtig, Ihre Sprache zählt.“ Der Einsatz dieser Tools stärkt Vertrauen und hebt den Service auf Augenhöhe – genau das, was uns Menschen verbindet. Und damit sind wir bei unserem KVD TrendRadar: Seit einigen Jahren fragen wir darin ab, ob es für das positive Kundenerlebnis eine Rolle spielt, ob man mit einem Menschen oder einer KI kommuniziert. Im Moment ist eher eine Tendenz in Richtung Mensch zu erkennen, den notwendig ist für ein positives Kundenerlebnis. Das heißt, dass der KI noch genau solche Eigenschaften fehlen, die für ein positives Kundenerlebnis notwendig sind, die von den aktuellen KI-Weiterentwicklungen angestoßen werden. Ich bin gespannt, wie das Abstimmungsergebnis in einem Jahr aussieht, wenn sich KI-Agenten mutmaßlich – so ist zumindest meine Einschätzung – etabliert haben.

Wie wird es sich weiterentwicklen? Meine persönliche Erwartung lautet: Persönliche KI-Assistenten von ChatGPT, Pi von Inflection AI, Google Assistant oder Siri entwickeln sich rasant weiter. Sie übernehmen längst mehr als nur das Beantworten von Fragen oder das Setzen von Erinnerungen. Dank fortschrittlicher Spracherkennung, Kontextbewusstsein und Integration in Kalender, E-Mail oder smarte Geräte werden sie zu echten Alltagshelfern – sowohl im Büro als auch unterwegs. Moderne Chatbots und Conversational AI-Lösungen werden zudem in der Lage sein, Kundenanfragen rund um die Uhr zu beantworten, Social-Media-Kommunikation zu automatisieren und sogar die Stimmung in Unternehmen zu analysieren (wobei man hier ethisch-moralische Grenzen besonders berücksichtigen muss – der EU AI Act gibt den Rahmen vor!). Die Vorteile liegen auf der Hand: schnellere Reaktionszeiten, höhere Produktivität, personalisierte Kommunikation und mehr Zeit für die wirklich wichtigen Aufgaben.

Ich bin auf jeden Fall extrem gespannt auf die Zukunft – wenn KI‑Assistenten so zur selbstverständlichen Erweiterung menschlicher Kommunikation werden. Sie können in vielen Bereichen helfen; als erweiterte Stimmen, oder Kanalöffner über Sprachgrenzen hinweg, mit einem klaren Fokus auf persönlichen Kontakt und Servicequalität. Und sie zeigen, dass KI uns nicht ersetzt, sondern genau da unterstützt, wo wir es erwarten – bei den standardmäßigen Routineaufgaben, die nun wirklich nicht mehr unsere Aufmerksamkeit benötigen.

Autor: Carsten Neugrodda, KVD Geschäftsführer

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