Mit der fünften Ausgabe des KVD TrendRadar liegt erneut eine umfassende Bestandsaufnahme zur Zukunft des Servicegeschäfts vor. In der diesjährigen Untersuchung haben 214 Fach- und Führungskräfte aus Deutschland und Österreich an der Bewertung von zehn zentralen Trendthesen teilgenommen. Die Einschätzungen bieten ein differenziertes Bild darüber, welche Entwicklungen bereits Realität sind, welche Herausforderungen Unternehmen aktuell bremsen – und wo in den kommenden Jahren besondere Chancen bestehen.
Breites Bild der Branche: Von KI bis nachhaltigen Geschäftsmodellen
Das TrendRadar deckt vier maßgebliche Themenfelder ab: Mensch & Gesellschaft, Geschäftsmodell & Organisation, Technologie & Daten sowie Umwelt & Nachhaltigkeit. Wie schon in den Vorjahren zeigt sich, dass der Service zunehmend von technologischer Dynamik, neuen Geschäftsmodellen und steigenden Kundenerwartungen geprägt ist.
Besonders deutlich wird dies bei der Rolle der Künstlichen Intelligenz: Während ein Großteil der Befragten weiterhin skeptisch bleibt, ob KI ein vollwertiges menschliches Serviceerlebnis ersetzen kann, sehen viele Unternehmen gleichzeitig im technologischen Fortschritt einen wichtigen Hebel zur Entlastung im Fachkräftemangel. Die Ergebnisse zeigen damit eine realistische Einordnung zwischen Potenzialen und Grenzen moderner Assistenzsysteme.
Geschäftsmodelle im Wandel
Ein zentrales Ergebnis ist die hohe Zustimmung zu Value-based Pricing: 85 Prozent der Teilnehmenden gehen davon aus, dass sich die Preisbildung in den nächsten Jahren deutlich stärker am tatsächlichen Kundennutzen orientieren wird. Auch Subscription-Modelle bleiben für viele Unternehmen ein relevanter Baustein im Serviceportfolio – gleichzeitig zeigt die Befragung, dass die organisatorische Umsetzung weiterhin anspruchsvoll ist.
Im Bereich Vertrieb rückt Solution-Selling weiter in den Fokus. Rund drei Viertel der Befragten sind überzeugt, dass kombinierte Produkt-Service-Lösungen bis 2030 den klassischen Produktvertrieb in weiten Teilen ablösen wird.
Zunehmender Druck durch Digitalisierung und Vernetzung
Mit Blick auf technologische Entwicklungen bestätigen die Teilnehmenden den fortschreitenden Wandel im Field Service. Digitale Konzepte wie Remote-Service oder Predictive Maintenance werden nach Einschätzung der Befragten dazu führen, dass in zehn Jahren nur noch ein Drittel der Serviceeinsätze vor Ort erfolgen wird.
Deutlich kritisch fällt die Bewertung der Cybersecurity-Situation aus: 72 Prozent sind der Meinung, dass die aktuellen Schutzmaßnahmen nicht ausreichen, um IoT-, Cloud- und KI-basierte Services langfristig sicher zu betreiben. Hier sehen die Unternehmen erheblichen Handlungsbedarf, um Vertrauen und Betriebssicherheit zu gewährleisten.
Nachhaltigkeit als Chance statt Pflichtaufgabe
Ein starkes Signal sendet das TrendRadar im Themenfeld Nachhaltigkeit: 86 Prozent der Befragten betrachten neue regulatorische Vorgaben nicht primär als Belastung, sondern als strategische Möglichkeit zur Differenzierung im Wettbewerb. Damit zeigt sich ein klarer Trend hin zu einem proaktiven Verständnis von ESG-Anforderungen.
Fazit: Der Service bleibt ein stabiler, aber hochdynamischer Zukunftsbereich
Die Ergebnisse des KVD TrendRadar 2025 machen deutlich: Serviceorganisationen stehen vor einem tiefgreifenden Wandel. Ob KI, digitale Geschäftsmodelle, Nachhaltigkeitsanforderungen oder Cybersecurity – die Innovations- und Anpassungsfähigkeit entscheidet künftig stärker denn je über die Wettbewerbsposition.
Der Download des KVD TrendRadar steht ab sofort für Interessierte zur Verfügung. KVD-Mitglieder finden die Publikation im internen Mitgliederbereich. Nicht-Mitglieder können das Dokument über das Download-Formular herunterladen.