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Musterbeispiele

Muster-Beispiele zur Gestaltung nachhaltiger Geschäftsmodelle

45 Muster zur Gestaltung nachhaltiger Geschäftsmodelle veranschaulichen, wie innovative Unternehmen und visionäre UnternehmerInnen diese umgesetzt haben, welche Nachhaltigkeitsherausforderungen sie gelöst und welche Innovationschancen sie erschlossen haben. Auszüge aus drei Beispielen für nachhaltige Geschäftsmodellmuster finden Sie auf den folgenden Seiten. Die vollständigen Beschreibungen beantworten nebenbei die Fragen: Warum hat ein Auto wenig mit Mobilität zu tun? (Nur ein Prozent der dafür verbrauchten Energie wird für die Fortbewegung der Fahrenden verwendet.) Warum bräuchten wir niemals eine Glühbirne zu erwerben? Und wie kann Kleinteiliges Großes bewahren? Werte wie Rücksichtnahme auf die Natur, hoher Anspruch an Funktionalität und Ästhetik sowie Einfachheit werden durch diese Gestaltungsmuster zu Designprinzipien für bessere Geschäftsmodelle. Hier haben wir für unsere Leser:innen Ausschnitte aus drei Gestaltungsmustern zur nachhaltigen Geschäftsmodellinnovation ins Deutsche übersetzt. Die vollständigen Gestaltungsmuster und Anleitungen zu ihrer Nutzung finden Sie in dem Buch „Sustainable Business Model Design – 45 Patterns“ von Florian Lüdeke-Freund, Henning Breuer & und Lorenzo Massa.

Muster 9: Ressourceneffizienz und Produktivität

Einleitung (Auszug): „Die Maximierung von Ressourceneffizienz und Produktivität reduziert Abfall und hilft dabei, die begrenzten Ressourcen der Erde zu schonen. Kombinieren Sie ganzheitliches Denken mit der Einführung effizienterer und produktiverer Technologien, um diese Prinzipien in verschiedenen Bereichen Ihres Geschäftsmodells zu verankern.“

Herausforderung (Auszug): „Viele Produkte und Dienstleistungen von heute – und ganze Geschäftsmodelle – sind ressourcenhungrig. Wie können Sie wertschöpfende Aktivitäten und Wertversprechen entwickeln, die die Ressourceneffizienz und Produktivität maximieren?“

Lösung (Auszug): „Ganzheitliches und systemisches Denken in Kombination mit effizienteren Technologien kann zu neuen Prozessen, neuen wertschöpfenden Aktivitäten und sogar neuen Wertversprechend führen. Und es ermöglicht Ihnen, die Ressourceneffizienz und Produktivität zu verbessern.“

Beispiel (Auszug): „‚Interface‘ begann damit, keine Teppiche mehr zu verkaufen, sondern diese zu vermieten. Die Teppiche wurden zu Teppichfliesen umgestaltet, so dass nur noch beschädigte oder abgenutzte Teile ersetzt werden mussten – ein Sprung in der Ressourceneffizienz und geringere Kosten für den Kunden. Die neuen Teppichfliesen wurden außerdem so konzipiert, dass sie vollständig recycelbar sind, so dass sie wieder in den Produktionszyklus neuer Teppiche eingebracht werden können. Ein Beitrag zur Ressourcenproduktivität und eine Kostenersparnis.“

Muster 10: Nachhaltiges Produktdesign

Einleitung (Auszug): „Mach das Licht aus! Wirf das in die Recycling-Tonne! Lass das Wasser nicht laufen! Natürlich sind Recycling und Abfallvermeidung wichtige Aspekte der Nachhaltigkeit, aber sie finden meist erst statt, wenn die Produkte bereits in den Händen der Verbraucher sind. Die frühzeitige Einbeziehung der Nachhaltigkeit in den Produktentwicklungsprozess ermöglicht es Unternehmen, Produkte zu entwickeln, die von vornherein und während des gesamten Lebenszyklus – von der Materialgewinnung bis zur Entsorgung, Wiederverwendung und Reparatur – nachhaltiger gestaltet sind. Es braucht ein Design für die Kreislaufwirtschaft. Entwerfen Sie Designs, die die Haltbarkeit, Reparierbarkeit und Wiederverwertbarkeit eines Produkts verbessern.“

Herausforderung (Auszug): „Produkte sind oft für den einmaligen Gebrauch oder eine begrenzte Lebensdauer konzipiert. Wie können Sie Ihre Produkte ressourceneffizient und kreislauforientiert gestalten?“

Lösung (Auszug): „Überdenken Sie die Produktgestaltung und betrachten Sie den gesamten Lebenszyklus, um negative Auswirkungen zu minimieren. Nachhaltiges Produktdesign umfasst die Gestaltung für einfache Wartung und Reparatur, aber auch für Aufrüstung, Wiederverwendung, Wiederaufbereitung sowie Re- und Upcycling.“

Beispiel (Auszug): „Xella Denmark‘ stellt Porenbetonsteine – besser bekannt als Ytong-Blöcke – als innovative Alternative zur Verwendung von Beton her. Ytong-Bausteine sind leicht und haben hervorragende Dämmeigenschaften. Sie sind zu 100% recycelbar und Cradle-to-Cradle-zertifiziert, was bedeutet, dass ihr Materialkreislauf biologisch oder technisch geschlossen ist.“

Muster 43: Ergebnisorientierter Service

Einleitung (Auszug): „Die Menschen sind von nützlichen Geräten und Infrastrukturen umgeben, wollen aber nicht viel Zeit damit verbringen, über sie nachzudenken. Infolgedessen bleiben Dinge wie veraltete Drucker, Beleuchtungssysteme und ineffiziente Ressourcenmanagementsysteme zu lange in Betrieb und verschwenden Ressourcen und Geld. Unternehmen, die ergebnisorientiere Dienstleistungen anbieten, können ein Geschäft machen, indem sie sich um diese Dinge kümmern. Sie bieten Ergebnisse anstelle von Produkten.“

Herausforderung (Auszug): „Die Welt ist voll von veralteten Geräten, Infrastrukturen und Ressourcenmanagementsystemen. Wie kann man nachhaltigere Alternativen für Nutzer attraktiv machen?“

Lösung (Auszug): „Ergebnisorientierte Dienste wie Pay-per-Use und funktionale Verkäufe schaffen Anreize für Unternehmen, sich nicht auf Produkte, sondern auch Ergebnisse und deren Lieferung zu konzentrieren. Daraus können enorme Effizienzgewinne und Kundenzufriedenheit resultieren.“

Beispiel (Auszug): „Philips‘ ‚Pay-per-lux‘ … ist ein Beleuchtungskonzept, das auf natürlichem Licht aufbaut, und zudem LEDs, Sensoren, automatisches Dimmen und viele weitere Funktionen nutzt. Ein Kunde zahlt für die Lichtleistung des Systems (z. B. eine monatliche Gebühr), aber nicht für das technische System selbst. Es wird von hohen Kosten- und Energieeinsparungen von bis zu drei Vierteln berichtet.“

Literaturtipp:

Zur weiterführenden Lektüre empfehlen wir die Bücher von Henning Breuer & Florian Lüdeke-Freund zu Wertebasiertem Innovationsmanagement, und das gerade neue erschienene Buch von Florian Lüdeke-Freund, Henning Breuer & Lorenzo Massa über Gestaltungsmuster für Nachhaltige Geschäftsmodelle (beide auf Englisch erschienen).

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Ansprechpartner

Julian Schenk

Sales & Business Development

02362 98 73-15

/ KVD SERVICENEWS

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